Das Wort Mantrailing stammt aus dem englischen Sprachgebrauch.
(man = „Mensch“ und trail = „verfolgen“).
Mantrailing ist eine der anspruchvollsten Suchhundearbeiten. Beim Mantrailing verfolgt der Hund den Individualgeruch des Menschen. Einfluss auf die Verteilung des Individualgeruchs nehmen z.T. kleinräumig unterschiedliche Windverhältnisse, Sonne/Schatten sowie Geländeform und Bebauung. So muss die Geruchsspur nicht mit der Trittspur übereinstimmen und liegt häufig versetzt. Der Hund arbeitet dabei immer vom alten zum frischen Individualgeruch hin.
Jede Hunderasse unabhängig von Alter oder körperlichem Handicap kann Mantrailing erlernen, es gibt nicht den Spezialisten unter den Hunden. Hund und Hundeführer lernen gemeinsam den Trail mit Ruhe, Strategie und Genauigkeit erfolgreich zu erarbeiten. Druck, Hektik und Geschwindigkeit sind nicht zielführend beim Mantrailing.
Nur das ruhige und gemeinsame suchen macht das Team erfolgreich.
Individualgeruch
Jeder Mensch verliert ca. 40.000 Hautschuppen pro Minute. Auf Grund der eigenen Körperwärme steigen diese nach oben. Der Individualgeruch entsteht durch die Zersetzung dieser Hautschuppen. Dabei wir die Bakterienflora tätig, die jeder Mensch in individueller Zusammensetzung auf seiner Körperoberfläche trägt, so auch auf den verlorenen Hautschuppen. Die Zusammensetzung der Bakterienflora ist eines jeden Menschen ist so individuell wie ein Fingerabdruck. Durch Wind und Thermik werden die Hautschuppen in der Umgebung verteilt.
Wissenswertes über Geruch
Die Zersetzung der Hautzellen durch die Bakterien wird unter anderem durch die Luftfeuchtigkeit, Sonneneinstrahlung und die Außentemperaturen beeinflusst. Der Individualgeruch wird durch Bakterienvermehrung und -zersetzung verstärkt.
Einfluss auf die Wahrnehmbarkeit der Geruchsspur hat auch die Beschaffenheit des Geländes.
Geruchsartikel (GA)
Damit der Hund weiß, wen er suchen soll, ist ein Geruchsartikel von der vermissten Person erforderlich. Alles, mit dem die zu suchende Person in Kontakt gekommen ist, kann als Geruchsartikel genutzt werden, wie z.B. Taschentuch, Schlüssel, Kleidungsstücke, Körperflüssigkeiten, Haare, Autositz, Türgriff. Wichtig ist dabei, dass der Geruchsartikel immer älter ist, als die zu suchende Geruchsspur und die vermissten Person diesen eindeutig als letztes berührt hat.
Der Geruchsartikel ist also mit besonderer Sorgfalt auszuwählen und zu behandeln.